Nicht zuletzt durch die während der Corona-Pandemie erfolgten Schulschließungen und Distanzlernen, ist die Digitalisierung von Schule, Lernen und Unterricht weiterhin auf dem Vormarsch. Der Trend, Bildungspolitik, -steuerung und -praxis stärker evidenz- bzw. datenbasiert auszurichten, hat in den letzten Jahrzehnten auch das deutsche Schulsystem erfasst. Eine große Rolle spielen dabei wachsende Möglichkeiten digitaler, zunehmend automatisierter Daten(-verarbeitung), mit denen neue Formen der Sammlung, Aufbereitung, Auswertung und/oder Kommunikation großer Datenmengen ermöglicht werden. Beim Aufbau von Dateninfrastrukturen, die nicht nur das deutsche Bildungssystem ähnlich wie die Verkehrsinfrastruktur einer Großstadt – zunehmend ‚dichter‘ durchdringen, stellen sich eine Reihe von Fragen: Welche Effekte haben der Aufbau und Ausbau von Dateninfrastrukturen auf den Bildungsföderalismus? Welche (mitunter unterschätzten) Eigendynamiken werden in Gang gesetzt? Und welche Effekte hat die Digitalisierung und Datafizierung von Schule auf die Rolle von Lehrkräften, Schüler:innen und Schulleitungen?
Es diskutieren Sigrid Hartong, Professorin für Soziologie and der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, und Nina Galla, wissenschaftlichen Mitarbeiterin bei Dr. Birke Bull-Bischoff, MdB.
Die Moderation übernimmt Rita Nikolai, Professorin für Vergleichende Bildungsforschung an der Universität Augsburg.