Steuerung in der Fläche: entscheidet der Wohnort über Bildungschancen?

Regionale Unterschiede des Bildungsangebots, der kommunalen Finanzkraft, der Bevölkerungsentwicklung und der sozialen Zusammensetzung der Bevölkerung führen zu komplexen Herausforderungen für das Steuerungshandeln der Bildungspolitik, obwohl diese über Bundesländer hinweg erkennbar davor zurückschreckt konfliktbehaftete Handlungsfelder zu bearbeiten. Was wäre zu tun, um den zunehmenden Disparitäten der Bildungsmöglichkeiten nach Regionen und einzelnen Bildungseinrichtungen zu begegnen?

Es diskutieren Horst Weishaupt, Professor an der Bergischen Universität Wuppertal im Ruhestand und ehem. Leiter der Arbeitseinheit „Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens“ am Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) in Frankfurt am Main, und Björn Hermstein, Schulentwicklungsplaner im Dezernat ‘Familie, Schule, Integration und Sport’ der Stadt Oberhausen.
Die Moderation übernimmt Benjamin Edelstein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am WZB.

Deckung des Lehrkräftebedarfs – regionale Steuerung überregionaler Märkte?

Mit erstaunlicher Regelmäßigkeit verfehlen die Länder ihre eigenen Bedarfszahlen und bilden über Jahrzehnte unterhalb des Bedarfs aus. Komplexe Strukturen und eine Vielzahl institutioneller Akteure machen die Steuerung nicht einfacher. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Frage, ob die Steuerung von 16 regionalen Märkten (Bundesländern) eine länderübergreifende Steuerung (im Sinne einer länderübergreifenden Prognostik und Kapazitätsplanung auf Ebene der KMK) ersetzen kann. Auf welcher Ebene muss die Optimierung ansetzen?

Es diskutieren Klaus Klemm, Professur i.R. für empirische Bildungsforschung und Bildungsplanung in Universität Duisburg-Essen, und Rainer Schulz, Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung in Hamburg.

Die Moderation übernimmt Mark Rackles, Fellow am WZB & Staatssekretär a.D. der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin.